Wochenendtrip zum Srinakarin Reservoir
Samstag von Bangkok nach Si Siwat 321km
Irgendwie muss ich hier noch meine neue Hausstrecke finden und zu diesem Zweck geht es an diesem Wochenende nach Nordosten zum Srinakarin Reservoir.
Also bei 320 km Tagesetappe kann ich bis 8 schlafen und dann in Ruhe frühstücken und um 9:30 Uhr die Segel streichen und mich auf die Socken machen. Raus aus BKK ist wie immer lästig. Rüber über den Chao Phraya und dann auf der 4 raus aus diesem Verkehrschaos und nach knappen 50 km endlich schmale Straßen. Samstags ist das Chaos dann aber doch etwas weniger schlimm als unter der Woche aber Spaß macht das absolut nicht. Die nächsten 275km sind aber nur noch kleinere Straßen und auf denen gibt es auch recht wenig Verkehr.
Also geht es erst mal südlich von der 4 weiter um dann die Hauptstrasse zu queren und auf noerdlichen Nebenrouten fahre ich auf Kanchanaburi zu.
Dort geht es auf die 3199 und dann immer dem River Kwai entgegen zum Srinakarin dam und weiter um das Reservoir herum nach Si Siwat.
Die kleine Pension wo ich absteigen wollte ist voll, daher geht es etwas weiter und 15 km nach Si Siwat finde ich ein Hotel mit Bungalows an Land und auf dem Wasser.
Ich miete mir eine schwimmende Unterkunft für 2500 Baht und lasse den Tag mit einer Bootstour und ein paar Bierchen sowie einem sehr lokalem Abendessen ausklingen.
21:00 Uhr ist Zapfenstreich. Die Strecke ist ganz brauchbar und bietet unterwegs genügend verschiedene Haltepunkte um sie abwechslungsreich zu gestalten. Auch sind 320 km eine äußerst moderate Distanz und erfordern nicht ein zu frühes Aufstehen.
Sonntag von Si Siwat zurück nach BKK 412km
Um 7:00 Uhr macht mich das junge Pärchen im Nebenzimmer wach, da sie etwas horizontale Gymnastik haben und die Wände auf den schwimmenden Unterkünften recht dünn sind. Es ist zwar nach 15 Minuten wieder Ruhe aber da ich halt wach bin stehe ich auch auf und kultiviere mich für das Frühstück. Naja es ist sehr simple: 2 Scheiben schlappriger Ami-Toast, ein fast kaltes Spiegelei, viel zu süße Marmelade und ein Lipton-Tee (das ist der Tee, der bei der Herstellung von richtigem Tee vom Band fällt und dann zusammengekehrt wird und als Yellow Lipton verkauft wird).
Wieder zurück im Zimmer packe ich flux meine 2 Varios und sinniere noch einige Minuten über den Vorteil von festen Beziehungen, da ich aber mit fast Ende 40 weiß, dass Sonntagmorgensex eher das Privileg von jungen Beziehungen ist, bin ich dann doch mit der Lösung ohne Sex alleine Motorrad zu fahren recht zufrieden. Der Mann hat 2 Möglichkeiten im Leben: feste Partnerschaft, dann muss er sich seine Freiheit erkaufen oder Freiheit dann muss er halt den Sex kaufen. Letzteres scheint deutlich einfacher zu sein um glücklich zu werden. Frei nach Charly Sheen: Ich bezahle nicht für den Sex, ich zahle damit ich am nächsten Tag nicht anrufen muss. Das ist auch ein Konzept zumal Leasing ja doch mehr und mehr akzeptiert wird. Als christliche Morgengedanken auf NDR 2 würde das bestimmt nicht durchgehen aber ich bin hier ja auch in der Pampas bei Buddhisten und die sehen das alles etwas unverkrampfter. Schlimmstenfalls habe ich ein schlechtes Karma und werde als Bahnhofstaube in Düsseldorf wieder-geboren.
Um kurz vor 8 habe ich ausgecheckt und starte im Nix meinen Sonntag. Die ersten km laufen super: 22 Grad C, strahlend blauer Himmel und eine menschenleere, kleine Landstraße. Zunächst folge ich dem Ostufer des Reservoirs und geht es hoch von ca. 240 m auf 840 m.
Oben angekommen gibt es einen Pflichthalt, da diese Ruhe hier schon fast meditativ ist. Auch ist der Ausblick über das Reservoir wundervoll. Das sind die Momente, wo man(n) dann doch dankbar ist, nicht zu gesabbelt zu werden und er diese Stille echt genießen kann. Es hilft aber nix ich muss weiter.
Den Berg runter mach es richtig Spaß, da die Straße immer noch leer ist und die Kurven hier sanfter laufen weswegen der Gashahn etwas mehr geöffnet werden kann. Unten angekommen geht es auf vierstelligen Landstraßen dritter Ordnung weiter zuerst um das Lam Taphoen Reservoir und dann um das Krasiao Reservoir.
Mal auf Asphalt und mal auf knochentrockenem Lehmboden geht es weiter Richtung Osten.
Bei Sam Chuk treffe ich auf den Tha Chin River und folge ihm südwärts Richtung Bangkok.
Auf der Ostseite läuft die mehrspurige 340 runter aber ich bleibe auf der kleinen Landstraße auf der Westseite des Flusses, die häufig ihren Namen wechselt aber nett zu fahren ist und mich an Unmengen von Tempeln vorbeiführt.
Der Verkehr ist wirklich okay, da die meisten Autos sicher auf der Hauptstraße Richtung BKK unterwegs sind.
In Suphan Buri gibt es einen Tempelstop an einem alten Tempel und 70 km vor Bangkok gibt es noch eine Tee Pause mit einer Kleinigkeit zwischen die Kiemen um dann knappe 40 km vor BKK auf die 338 zu biegen und wieder einmal in den völlig kranken Landeanflug auf Bangkok Metropolitian einzutauchen.
Gegen 16:00 Uhr laufe ich zu Hause ein und glaube diese 730 km können meine neue Wochenendstrecke werden, den entlang dieser Strecke gibt es noch vieles zu entdecken.