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Tag 24 (26.11.2014)

GPS PlanungGPS Planung

 

Okay die Faulenzerei in BKK muss ein Ende haben. Habe 2 kg zugenommen und meine Leber ist kurz davor einen Ausreiseantrag zu stellen. Heute geht es weiter. 380 km stehen auf dem Programm, halber Weg nach Chiang Mai um mich nicht mit 800 km zu stressen…

Abfahrtfertig! Die Jacke spannt!Abfahrtfertig! Die Jacke spannt!

 

9:40 Uhr sitze ich auf dem Bock und wie immer kommt der echte Spaß sofort: nämlich der Stadtverkehr in BKK. Genauso wie bei den Idioten in China darf ein Motorrad egal wie groß es ist oder wie schnell oder wie teuer nicht auf den Highway mit Maut… God damn't das die Thais so  krank sind nervt, bei den Fernostasiaten erwarte ich ja nichts besseres. Zuerst fudele ich mich durch den Verkehr unter dem Highway aber irgendwann sage ich dem Navi re-route ohne Tollways… was es auch macht und ca. 30 km später entkomme ich den Suburbs von Bangkok Richtung Norden. Der Himmel ist strahlend blau, die Q hat vorne einen neuen MPR3 und hinten einen neuen MPR 4, ja ja ich weiß gleiches Fabrikat, Reifenfreigabe usw. Scheiß was drauf. Einen MPR3 für hinten gibt es nicht mehr in Asia und den 110-er R19 nicht für vorn, der ist noch selbst aus D importiert und nach dem Stress schmeiße ich ihn nicht weg. Der TUEV Beamte, der das vielleicht jetzt liest muss halt ganz tapfer sein, keine Schnappatmung bitte. Aber die Profiltiefe ist beim MPR4 besser oder sieht zumindest so aus...

Das gute neue Stück.Das gute neue Stück.

 

Die ersten 200 km lasse ich es eh ganz piano angehen. Erstens sind die Reifen brandneu und zweitens ist auch noch reichlich Verkehr. Irgendwann nach 115 km habe ich Durst und eine Shell kommt in Sichtweite also ran da und das Fass  mit 12 Liter aufgefüllt sowie ein Thai-Tee mit Milch auf Eis hinter die Binde gekippt. Weiter geht es. Ich fange jetzt an von 120 km/h auf 140 bis 150 km/h zu erhöhen… erstens weil die Reifen 150 km gelaufen sind und zweitens weil mir langweilig wird.

Nach 190 km falle ich links ab auf eine Nebenstraße und sehe da meinen ersten Lizzard, nicht so groß aber trotzdem Respekt einflößend. Allerdings mag er die BMW auch nicht und gibt Gas zurück in den Busch. Leider geht es nach 20 km wieder auf die Hauptroute nach Norden. Die ist zwar nicht so geil zum Fahren aber ordentlich ausgebaut. Irgendwann 50-60 km später sehe ich den 2. Lizzard heute und das Biest ist schon deutlich grösser, ca. 1,5 m und ruhig schreitend hat er unsere 2 Spuren gekreuzt und ist ohne Hast auf dem asphaltierten Mittelstreifen unterwegs. Ich hoffe für ihn, dass er die anderen 2 Spuren auch unversehrt macht, was aber bei dem Verkehr zu bezweifelt ist. So trolle ich mich weiter nach Norden ohne das die Straße wirklich interessanter wird. Andererseits was ist zu erwarten wenn man 300 km durch eine Tiefebene muss.  10 bis 70 Höhenmeter, endlose Reisfelder da hat ein Straßenbauer wirklich keinen Grund Kurven zu asphaltieren.

Unterwegs gibt es nochmal Wasser für den Fahrer aber ansonsten keinen Grund anzuhalten und/oder was zu fotografieren. 55 km vor dem Ziel biege ich endlich auf eine kleine Straße und segele die entspannt runter. Unterwegs will ich noch mal einen Schluck trinken, da die Temperatur jetzt mit 35,5 Grad C wirklich hoch ist aber der lokale Versorger hat nur Bier oder Drinks, die einen zuckerkranken Menschen sofort in das Koma legen würden, also weiter und huch was ist das?  Die Straße hört wiedermal auf zu existieren.

Kein Asphalt mehr! So what es muss weiter gehen...Kein Asphalt mehr! So what es muss weiter gehen...

 

Der Untergrund ist rock solid und nach 3 km kommt Asphalt zurück. Weitere 4 km später bin ich auch schon am Makbun Resort.

Es ist 14:20 Uhr und das Wetter ist super also checke ich ein für 800  Baht, parke meine Koffer und mache mich auf in den  Mae Wong National Park.

3-4 km weg vom Resort ist ein Check Point mit Schlagbaum und ich befürchte ich darf da nicht hinein, weit gefehlt. Man möchte lediglich mein Bestes, mein Geld! Für 220 Baht darf ich weiterfahren und komme 6-7 km später an das Parkverwaltungshauptquartier. Dort wird mir ganz wackeligem Englisch erklärt, das ich noch 28 km weiterfahren darf, wenn ich ein Formular ausfülle mit persönlichen Daten. Da Datenschutz hier in Asien eh nicht meine Herzensangelegenheit ist, fülle ich den Zettel aus und darf weiter. 28 km bis zu einem Wendepunkt.

Dieser Aussichtspunkt ist das Ziel für viele... für mich waren die 56 km das Ziel...Dieser Aussichtspunkt ist das Ziel für viele... für mich waren die 56 km das Ziel...

 

Obwohl die Aussicht schön ist...Obwohl die Aussicht schön ist...

 

Dass das eine Stunde hin und eine weitere wieder zurück dauern soll, ist mir unverständlich. Aber was soll es, es ist 15:07 Uhr also genug Zeit für 56 km. Tja was soll ich sagen: eine kleine, schmale Straße von 470 m hoch auf 1265 m… Spaß, Spaß, Spaß! Jeder Baht ist gut angelegt und ist hoch wie runter echter Fun. Ohne Helm, nicht schneller als 90 und nicht langsamer als 40 km/h auf einer Menschenleeren Straße ins nix. Unterwegs gibt es noch ein paar Fotos aber leider sehe ich nur Vögel obwohl hier Tiger angeblich ausgewildert worden sein sollen.

Das wurde früher mit einem Pferd als Marlborowerbung verkauft...Das wurde früher mit einem Pferd als Marlborowerbung verkauft...

 

Wieder unten am Hotel um 16:45 Uhr dusche ich und mache mich um 17:20 auf, was zu essen zu finden. Die Betreiber zeigen mir links die Straße runter um was zu essen zu kriegen und ich fahre 5-6 km bevor ich in ein kleines Dorf komme. Dort fasse ich Huhn mit Cashew Nüssen, Pork mit Garlic, Sun dried Beef mit Chili und 2 große Singha aus. Alles für 540 Baht.

Thaifutter...recht leckerThaifutter...recht lecker

 

Auf dem Rückweg gibt es noch ein Chang an der Tanke, wo mir dieses witzige Gefährt begegnet (ein Mini LKW mit stationär Diesel von Kubuto mit wahrscheinlich höchstens 15 PS) und 500 m später bin ich im Resort, wo der Bericht verfasst wird.

Mini Truck mit ca. 10-15 PS Stationärdieselantrieb...echt funny Mini Truck mit ca. 10-15 PS Stationärdieselantrieb...echt funny

 

Tag 25

GPS PlanungGPS Planung

 

Heute Morgen habe ich gut ausgeschlafen, kein Wecker, einfach von selbst um 9 wach geworden. Nach dem Packen und Duschen bin ich um 9:30 fertig zum Abflug. Rauf auf die Landstraße und den Spaß startet sofort. 28 Grad C, sonnig und die kleine Landstraße ist leer. So ist es eine Freude die GS zu bewegen und ich habe die nächsten 100 km kleine und sehr kleine Straßen unter den Reifen.

Bis auf eine Herde Kühe gibt es aber so gar nichts Aufregendes

Wenn die hinter der Kurve warten, war man besser nicht auf der letzten Rille unterwegs...Wenn die hinter der Kurve warten, war man besser nicht auf der letzten Rille unterwegs...

 

Irgendwann biege ich wieder auf die 4 spurige Fernverkehrsstraße nach Norden und dort lege ich einen Tankstopp ein. Nach dem Tanken treffe ich auf dem Rastplatz 5 GS Fahrer aus Thailand und bei all dem Smalltalk vergesse ich glatt zu fragen welche der 5 Benzinsorten denn in Thailand von BMW empfohlen ist. Shit! Für 25 km geht es weiter auf der 1 und dann verlasse ich die Schnellstraße wieder und folge dem Wang River. Das sind wieder kleine und kleinste Straßen und manchmal haben die Straßenbauer den Asphalt vergessen.

Wang River... Ahja gut zu wissen!Wang River... Ahja gut zu wissen!

 

Allerdings kann man auf den Fotos gut erkennen, dass der Fluss schon mal sauberer aussieht als alles andere was ich bis jetzt fotografiert habe. Das Wasser sieht nicht aus als wenn die Sandwürmer vom Wüstenplaneten Dune reingefurzt hätten. Ein echter Fortschritt. Auf einem unbefestigten Stück Straße habe ich die Chance nochmal ein spezielles Thaigefährt abzulichten: Den Allzweck-Thai-Langgabler! Die haben irgendwann mal Chopper gesehen und daraus ein landwirtschaftliches Nutzfahrzeug entwickelt.

Sehr rustikal...Man achte auf die Zwille am Fahrersitz gegen Räuber...Sehr rustikal...Man achte auf die Zwille am Fahrersitz gegen Räuber...

 

Die Gegend ist sehr stark von der Landwirtschaft geprägt und es wechseln sich Zuckerrohr, Papaya, Mais und Reis ab. Dazwischen gibt es auch eine Mango Plantage, wo jede Frucht in Zeitung und Plastiktüte eingepackt ist… was für ein Aufwand.

Da schätzt man doch die Mango gleich noch mehr....Da schätzt man doch die Mango gleich noch mehr....

 

Auf einer winzigen Straße zeigt das Navi an, dass ich neben einem See fahre. Da ich neugierig bin nehme ich einen 100 m langen Feldweg und fahre zum Ufer… leider ist es nur ein Schlamm Gewässer komplett zu gewuchert bei Lotus.

Das Gewässer ist uninteressant aber der Himmel ist ein GedichtDas Gewässer ist uninteressant aber der Himmel ist ein Gedicht

 

Kurz bevor ich wieder auf die 1 biege gibt es nochmal ein Stopp an einem Tempel aber die sind auch irgendwie immer gleich…

Dann folgen 65 Km sehr schnelle Fernstraße 1, ein Ford Ranger drängelt, so geht das aber nicht, also: auf den Hahn! Der Tank gibt noch genug Gewicht auf das Vorderrad und ich habe den Lenkungsdämpfer nur 6 Klick zu anstatt 11. Das Pendeln setzt so erst bei 180 bis 190 km/h ein…

Allerdings ist ein ruhiger Geradeauslauf anders, da bin ich ja von der R1100R und der R1100S verwöhnt.

Dann geht es nochmal für 60 km auf eine lütte Nebenstraße und wieder zurück auf die 1, die jetzt aber Spaß macht, da sie sich sehr schnell auf 630 m hochwindet und danach wieder abfällt.

Auf der abfallenden Seite sind 2 Trucks in einander gerast und das Fahrerhaus vom hinteren Truck sieht echt Scheiße aus.

Jetzt noch 60 km durch die Vororte nach Chiang Mai rein und direkt zu BMW um mein Termin für Morgen zu bestätigen. Was jetzt folgt ist eine eigene Geschichte und spricht Bände über asiatische Zuverlässigkeit und der Ignoranz von BMW gegenüber der Unzulänglichkeit seiner Servicepartner.

Kurze Zusammenfassung:

Hatte letzten Freitag über die Service Hotline für Inspektionstermine von Barcelona Motors in Bangkok einen Termin für Morgen (also 7 Tage später) hier in Chiang Mai gemacht. Termin wurde telefonisch bestätigt aber weder folgte mir der Bursche mit der Bitte mir eine SMS noch eine E-Mail zu schreiben.

Hier in Chiang Mai weiß natürlich keiner was von meinem Termin. Gottseidank gibt es so wenige BMW, so dass sie halt Zeit haben es zu machen.

Aber es war ein Drama.

Das rechte kleine Halteblech vom Tanksturzbügel ist gebrochen und der Kupplungshebelmicroschalter funktioniert nur noch gelegentlich. Beide Teile nicht auf Lager, es ist dieselbe Scheiße bei jedem BMW Händler in Südostasien!

Der Halter wird gefrickelt und der Schalter kommt vielleicht von BKK oder nicht. Schlimmstenfalls nehme ich in der Tüte mit und habe selbst was zu basteln.

Wer sich über die Servicewüste Deutschland beschwert, der soll mal hier her kommen und den Service ausprobieren...

Allerdings kann ich noch 2 schöne Aufnahmen machen von den Auswirkungen, wenn man die Schlaglöcher hier übersieht und rein gerät.

Vorderrad einer F800...die hat ihren Reiter abgeworfen und die gesamte rechte Seite sah böse aus.Vorderrad einer F800...die hat ihren Reiter abgeworfen und die gesamte rechte Seite sah böse aus.

 

Vorderrad einer 1200 GS LC, deren Fahrer sich noch oben halten konnte...Vorderrad einer 1200 GS LC, deren Fahrer sich noch oben halten konnte...

 

Also immer hübsch piano, wenn die Piste rauer wird...

Danach einchecken im Hotel und nach der Dusche ab ins Städtchen ein paar Singhas und eine Portion „Nacho Grande mit alles auch scharf“ ausfassen.

Nach dem Updaten der Homepage ist es 22:40 Uhr also Zeit für Bubu machen.

Morgen ist ein Motorradruhetag!

 

Tag 26

Lange geschlafen, dann lange nach einem Frühstück gesucht, bei dem es KEINEN labbrigen Ami Drecks Toast gibt, das war schwer aber ich habe English Muffins bekommen. Am Pool relaxed und gegen 15:30 Uhr die Dicke bei BMW abgeholt. Das dauerte 45 Minuten aber ich will auch auf die Schwachen nicht mehr einprügeln. Das ist hier kein Premium Marken Service! Das ist 3. Welt und BMW ist nicht in der Lage es zu verbessern, weil sie nicht dran interessiert sind! Die Dame ist okay, Motoroel ist wieder 20W50 anstatt 10W40 wie in Singapore und Getriebeöl wurde getauscht und der Microschalter am Kupplungshebel ersetzt. Der Halter ist geschweißt, nicht schön aber er hält.

Abends gibt es dann etwas beim Italiener und danach ein paar Bierchen bei "Zoe in Yellow" aber da ich der Älteste da bin und Konversation mit unter 30 jährigen mir müßig erscheint segele ich gegen 23:00 zurück ins Hotel und lege mich zur Ruhe.

 

Tag 27

GPS Planung (der kleine pinke Haken oben ist die Zusatzstrecke)GPS Planung (der kleine pinke Haken oben ist die Zusatzstrecke)

 

Tja womit soll ich anfangen? Der Tag heute war super! Absolut geiles Motorradfahren mit super Wetter. Besser geht es kaum noch.

Aber fange ich vorne an. Ich hatte 2 Tagestrips um Chiang Mai geplant und beide wären nach Osten bzw. Nordosten gegangen. Gestern habe ich einen Laden gefunden der sich Bikers Corner oder so ähnlich nennt und Besitzer empfahl www.rideasia.com, dort würden Touren empfohlen. Die Route, die ich gefahren bin wurde da als wirklich gut angepriesen und ich dachte naja wenn Locals so was empfehlen wird es schon gut sein. Also gestern fix nachgeroutet in meiner Software und aufs Navi gespielt. War ein wenig skeptisch, weil der Autor bei gerade 400 km einen frühen Start empfahl aber er wird wissen warum.

Heute Morgen um 8 Uhr wach geworden und nach dem frisch machen sah ich um 8:30 auf dem Bock.

Den Inliner hatte ich in die Jacke schon eingezogen und den der Hose hatte ich im Topcase. In Chiang Mai hatten wir 22 Grad C das war grenzwertig aber noch okay. Die ersten 30 km gingen stramm nach Norden auf der 107. Irgendwie wirke die Hinterhand trampelig und nach einer Weile fiel mir auf, dass ich die Federvorspannung noch auf 2 Personen stehen hatte aber die von mir so ungeliebten Boxen mit all dem Geraffel im Hotelzimmer standen. Also auf einer Tanke gestoppt und Luft nachgefüllt sowie WESA auf ein Helm mit Koffer runter genommen und den Lenkungsdämpfer wieder auf 11 Klicks zugedreht.

Zuerst war die Straße nett aber nicht wirklich großartig und mein Navi meinte wir wären um kurz vor 2 wieder am Hotel. Naja wird wohl noch kommen. Und es kam: es ging für eine km gewunden durch eine Schlucht und bei 19,5 Grad gingen die Heizgriffe an… Mir wurde kalt.

Ein fruchtbares Tal...viel Gemüseanbau und Mangos???Ein fruchtbares Tal...viel Gemüseanbau und Mangos???

 

Könnte auch die Eifel seinKönnte auch die Eifel sein

 

Dann beim nächsten Stopp schloss ich die Jacken Ärmel und weiter ging es nach Norden. Ja die Strecke machte Spaß aber es war auch ein bisschen Verkehr, nicht nervig aber doch vorhanden. Lesson learnt: Wenn Du hinter einem High Quality Pick-up aus Japan (Isuzu, Toyota, Nissan) oder aus USA (Ford, Chevrolet) fährst, werde nicht unruhig weil was klappert, rasselt oder scheppert. Gegen diese lausig engineerten Vehicel ist ein uralt Boxer wie Raumschiff Enterprise gegen einen Lanz Bulldog. Mein Gott wenn das unsere Wettbewerber sind, kein Wunder das VW, Audi, DB und BMW so erfolgreich sind.

Als ich dichter an Fang kam, kriegte die Q erst mal wieder ihren Diät Saft und ich bekam Hunger. Die Shell hatte aber nix was mich lockte also ging es weiter und ein paar km weiter stand neben einer Esso eine Bäckerei. Versuch macht klug und surprise, surprise es gab gedeckten Apfelkuchen und Thai-Tee mit Milch diesmal allerdings hot, denn richtig warm war ich noch nicht bei mittlerweile wieder 22 Grad.

Sieht aus wie gedeckter Apfelkuchen und schmeckte auch echt gut und das im Nix...RespectSieht aus wie gedeckter Apfelkuchen und schmeckte auch echt gut und das im Nix...Respect

 

Dann ging es weiter Richtung Fang aber es war noch recht früh (glaube so gegen 11:00)

Und ich hatte da noch eine Empfehlung im Kopf die Myanmar Grenze zu besuchen, die ich aber nicht geroutet hatte. Also anstatt nach Osten ab zukippen ging‘s nach Norden weiter nach Fang und dort setzte ich die neue Route nach Westen (pinker Haken im GPS Bild) zur Grenze. 28 km kam ich auf dieser Straße, die eigentlich keine Straße mehr war sondern eine Bergpiste, voran…

Da müssen wir jetzt durch...Da müssen wir jetzt durch... 

Asphalt war okay hier aber die Steigung respektabel und man sollte nie vom rechten Weg abkommen...Asphalt war okay hier aber die Steigung respektabel und man sollte nie vom rechten Weg abkommen... 

 

Doch jetzt war Schluss: Armeeposten und der Hinweis, dass das weitere Befahren der „Straße“ nur von 7 bis 10 morgens und 16-18 Uhr abends erlaubt ist. Immerhin bin ich bis 921 m hoch gekommen.

Tja kein Gejammer, ich muss zurück. Das wiederum gab nochmal die Chance  Fotos zu machen.

Schlucht mit Bächlein...Schlucht mit Bächlein...

 

Obwohl, ein Foto habe ich mich nicht getraut zu machen: 6 oder 8 Wasserbüffel auf der Straße und der Chef im Ring sieht mit so komisch an, dass ich mich nicht getraut habe die Kiste abzustellen und ihn zu fotografieren. 600 kg Fleisch 2 große Hörner und unfreundliche Glotzaugen…vergiss das Foto. Da sehen die kleinen Schweine doch schon viel freundlicher aus.

Schwarze Hausschweine, das gibt sicherlich ein gutes Kotelett...Schwarze Hausschweine, das gibt sicherlich ein gutes Kotelett...

 

Ein bisschen mehr als 1 Stunde kostete mich dieser sagenhafte Ausflug ins Nix aber es war es wert, jede Minute.

Nun biege ich halt wieder zurück auf die ursprünglich geplante Route. Das Wetter ist immer noch geil und es wird wärmer. Bei 27 Grad wird Sommer befohlen und ein Stopp ist notwendig um etwas Wasser nachzutanken und den Inliner auszuziehen.

Eine Maschine aus der Zukunft...die lokale Jugend hatte Augen groß wie UntertassenEine Maschine aus der Zukunft...die lokale Jugend hatte Augen groß wie Untertassen

 

Drecksäcke, die das erfunden und installiert haben, allesamtDrecksäcke, die das erfunden und installiert haben, allesamt

 

Wie man auf dem 2. Foto gut erkennt haben die asiatischen Straßenbauer die Mittellinie „erfahrbar“ gemacht. Der Asiate im Allgemeinen hat keine Fähigkeit die Fahrbahnmarkierung visuell wahrzunehmen. Warum? Ich weiß es nicht, aber nach 10 Jahren Asien steht für mich fest: Er ignoriert jede Form der Straßenbemalung.  Also haben die findigen Leute, hier, diese Edelstahlquadrate mit Reflektor eingesetzt oder Glashalbkugeln mit Reflektor genommen. So weit so gut, tja wenn da nicht der Motorradfahrer mit großem Bike wäre. Insbesondere beim wieder einfädeln nach dem Überholen vor einer Kurve mit 130 km/h auf der Uhr und die Maschine auf der Bremse rüber drückend, geben diese Scheiß 3 M Klötzchen einen sehr unangenehmen Impuls auf die Reifen. Der Erfinder gehört kräftig in den Arsch getreten und die es installieren ebenfalls. So muss man jedes Mal auf den Verkehr und auf den besten Platz die Mittellinie zu queren achten. Elendige Bastarde!

Weiter geht es eine wirklich schone Straße so zwischen 400 und 600 Höhenmeter weiter, der Asphalt ist gut, die BMW läuft und der Verkehr ist sehr wenig. Außerdem taucht mein Lieblingsverkehrszeichen permanent auf…

Ich mag dieses Verkehrszeichen, wirklich!Ich mag dieses Verkehrszeichen, wirklich!

Einfach eine schöne Aussicht, wenn die Dicke mit im Bild ist!Einfach eine schöne Aussicht, wenn die Dicke mit im Bild ist!

 

Aber auch dieser Abschnitt geht zu Ende und die Straße wird wieder etwas gerader. Der folgende Tempel glänzte so in der Sonne, dass ich einfach anhalten musste.

Wiedermal ein Tempel...aber ein hübscher!Wiedermal ein Tempel...aber ein hübscher!

 

Buddha ist gross!Buddha ist gross!

 

Und auch das Bild mit Buddha war notwendig um der Dicken mal wieder zu zeigen, dass sie gar nicht soooo dick ist. Ihre Ausmaße sind okay leider ist sie aber ein Motorrad geworden und keine Buddhastatur…da liegt das Problem.

Das nächste Foto ist der Beweis ich bin nicht allein: Gott ist mit mir und diesmal (2 andere Kirchen habe ich nicht fotografiert) gib es ein Beweisfoto.

Der Herr sei mit uns, AmenDer Herr sei mit uns, Amen

 

Nur wenige hundert Meter später biege ich rechts auf eine kleine Nebenstraße und was jetzt kommt ist supergeil. Von 400 m geht es hoch auf 1360 m und auf der anderen Seite wieder runter auf 300 irgendetwas Meter. Diese Straße macht süchtig. Sie ist mal brandneu und mal zerschunden, hat hier und da Sand in den Kurven und auch im Schatten feuchte Flecken aber sie ist Motorradgenuss pur. Kein Verkehr, Temperatur wieder runter auf 26 Grad C nach dem wir 33 am Tempel hatten und Natur, Natur, Natur.

Zeit für einige Fotos.

Eine supergeile StraßeEine supergeile Straße

Ich werde bekloppt....es ist einfach nur geilIch werde bekloppt....es ist einfach nur geil

Stopp auf 1320 m; da kam ich her...Stopp auf 1320 m; da kam ich her...

Ein paar hundert Meter später...da muss ich hin!Ein paar hundert Meter später...da muss ich hin!

 

Oben treffe ich zum ersten Mal andere Motorradfahrer: 3 Harleys und eine kleine Ninja, arme Schweine mit solch einem untauglichem Gerät solch eine Straße zu befahren. Aber was mich wundert ist, dass nicht mehr Big Bikes unterwegs sind. In Chiang Mai werden Z800 von Kawa für 1500 bis 2000 Baht pro Tag verliehen. Allerdings ist mein Eindruck, dass die Backpacker hier eher eine 125-er für 200 Baht pro Tag leihen und das dann mit Motorradfahren verwechseln. „The size of the toys separates the men from the boys.”

Wieder unten angekommen mache ich noch 5 km Umweg zu einem Stausee und die Fotos sind es wert.

Am Fuße der Staumauer... nicht so beeindruckend!Am Fuße der Staumauer... nicht so beeindruckend!

Mittlerweile bin ich wie mein Vater: Kann ich nicht bis ran fahren interessiert es mich nicht.. Hier war es ein Fehler, da die BMW kein Rückwärtsgang hat, brauchte ich Hilfe...Peinlich!Mittlerweile bin ich wie mein Vater: Kann ich nicht bis ran fahren interessiert es mich nicht.. Hier war es ein Fehler, da die BMW kein Rückwärtsgang hat, brauchte ich Hilfe...Peinlich!

Schöner Überblick von der Dammkrone...Schöner Überblick von der Dammkrone...

 

Danach geht es jetzt zügig auf die letzten 45 km zurück nach Chiang Mai und anders als am Morgen fahre ich lange neben einem Bewässerungskanal und biege nur für die letzten 15 km auf normale Straße mit dichterem Verkehr. Um 16:20 Uhr bin ich wieder zurück im Hotel und jeder Drogenfahnder würde bei meinem zufriedenen Grinsen auf einem Bluttest bestehen.

Nach der bitter notwendigen Dusche geht es zum Irish Pub wo es 3 Pints Guinness und eine kleine Kochschinkenplatte gibt.

Hätte gar nicht gedacht, dass die Iren so was kennen...okay das eingelegte Ei war ungenießbar,Hätte gar nicht gedacht, dass die Iren so was kennen...okay das eingelegte Ei war ungenießbar,

 

Wieder zurück ins Hotel, den Tagesbericht vervollständigt und 23:00 Uhr ist Zapfenstreich. Morgen geht es gen Nord-Westen

Tag 28

Gefahrene Route (grün) Geplant (pink)Gefahrene Route (grün) Geplant (pink)

 

Heute folgte das Kontrastprogramm. Da die Routen, die ich geroutet hatte nicht wirklich empfohlen waren, dachte ich mir schon, dass es sehr kleine Straßen wären.

Naja, es wurde ein interessanter Tag. 8:15 Uhr wie gehabt aufstehen und um 8:45 Uhr auf dem Bike.  Diesmal mit Inliner, Halsmanschette und die Jackenärmel geschlossen. Naja es waren nur 20,5 Grad aber es war erträglich. Raus aus Chiang Mai und ab nach Norden auf der 107. Fix noch für 810 Baht Sprit gefasst, was dämlich war, aber ich dachte: Wer weiß was es für Tanken auf diesen kleinen Sträßchen gibt? Nach etwa 40 km biege ich nach Osten raus und werde zum Stausee geleitet wo ich gestern schon war. Unterwegs sehe ich etliche kleine Brücken über einen Bewässerungskanal und ich frage mich: Würdest  du da drüber fahren? Im Zweifelsfall, ja! Was sonst, umkehren?

Besser eine wacklige Brücke als geschwommen...Besser eine wacklige Brücke als geschwommen...

 

 

Der Stausee wird unfotografiert rechts liegen gelassen und zurück geht es nach Westen.

Gottseidank war diese Brücke aus Beton...Gottseidank war diese Brücke aus Beton...

 

Kurz 4,5 km auf der 107 zurück nach Chiang Mai und dann auf eine wirklich kleine Straße nach Westen den Berg hoch.

Grün zeigt das Navi...grün ist es um mich herumGrün zeigt das Navi...grün ist es um mich herum

Noch ist die Strasse okay...steil aber gut fahrbar.Noch ist die Strasse okay...steil aber gut fahrbar.

 

Und es geht wirklich hoch auf 1360 m. Teilweise ist die Straße recht löcherig und dann wiederrum recht gut. Ich komme an der Raming Teefarm vorbei und oben auf 1300 m ist ein wirklich gepflegter kleiner Garten.

Unerwartet hier oben aber hübsch gemachtUnerwartet hier oben aber hübsch gemacht

WOW!WOW!

 

Nach dem Garten komme ich noch durch ein Dorf und am Ende des Dorfes ist leider auch der Beton am Ende.

Im Schatten war es auch noch rutschig... Nein Danke!Im Schatten war es auch noch rutschig... Nein Danke!

 

Das Bild zeigt wie zerfahren die Piste ist und ich denke zuerst: Da musst Du jetzt durch aber nach 400 m und einer eigenen Risikoanalyse kehre ich um und fahre zurück.

Jo, ehrlich! Ich habe Schiss. Hier oben im Nix mit dem falschen Motorrad und ganz alleine und noch 3 Monate Motorradfahren vor der Brust sehe ich mehr Risiken als Fun. In einer Gruppe mit 3 und 250er oder 400er Stollentiere das wäre was anderes. Wenn ich mich hier unglücklich ablege und verletze, kriege ich doch die 280 kg gar nicht wieder auf die Reifen…

Der Mann im Dorf bestätigt, dass die andere Seite nicht asphaltiert bzw. betoniert ist.

So geht es halt wieder dahin wo ich her gekommen bin. Unten auf der 107 halte ich an, trinke was und re-route zu einem Punkt auf der anderen Seite des Berges. Die Route ist simple: Nochmal 4 km südwärts und dann wieder nach Westen dem Fluss folgend. Dort ist ein Touri-Entertainment-Camp mit Ochsenkarren fahren, Elefantenshow, Elefantenreiten und Rafting.

Und Elefanten laufen da wirklich rum...allerdings mit Führer.Und Elefanten laufen da wirklich rum...allerdings mit Führer.

 

Das Foto mit dem Straßenschild ist interessant: Hier sind die Tiere, die vor's Vorderrad laufen können recht groß, dafür sind die Co-Pilotinnen recht zierlich… in D ist das umgekehrt ;-)

Leiber ne Q als einen Ochsen...Leiber ne Q als einen Ochsen...

 

Weiter geht es den Fluss hinauf erst auf altem Beton, dann auf brandneuen und zum Schluss auf nackter Erde.

Wiedermal im Busch...Wiedermal im Busch...

 

Angekommen an der Stelle, wo sie die Boote ins Wasser setzen habe ich wieder eine Straße. Und die macht Spaß. Es geht wieder hoch auf 900 m irgendwas und ziemlich weit oben ist ein nettes Café wo ich einen Tee und einen Brownie habe.

Da war die Welt noch in Ordnung...Da war die Welt noch in Ordnung...

 

Im Café hoch über der Straße...Im Café hoch über der Straße...

 

Dann kommen 20 km Alptraum, da die BMW mit 280 kg wirklich etwas schwer im Busch ist, wenn der Untergrund lose ist und ich habe Straßen Motorrad Halbstiefel mit dünner, glatter Sohle. Damit hätte ich sie beim Wenden schon zweimal fast auf die rechte Seite gelegt. Die Bremse kommt zu bissig, wenn ich den Lenker nach rechts eingeschlagen habe und dann wandert schlagartig alles Gewicht auf mein rechtes Bein. Hat man dann keinen festen Stand geht es ganz fix abwärts.

Hier gab es wieder Beton aber bei der Steigung sollte man auch besser nix falsch machen...Hier gab es wieder Beton aber bei der Steigung sollte man auch besser nix falsch machen...

 

Als ich aus diesem Schlamassel raus bin biege ich irgendwie versehentlich nach links hätte aber nach rechts gemusst. So schneide ich knappe 50 km Loop weg bin aber auch nicht traurig drum. Der Off-road  Part hat ganz schön geschlaucht. Was jetzt kommt ist erste Sahne und macht sehr viel Spaß. Normale Landstraße nicht zu schlecht mit vielen Kurven.

Bei der Gelegenheit mache ich mal ein Beweisfoto, das es dem Büffel gut geht. In Bangkok haben ja viele Männer schon die Erfahrung gemacht, dass es beim Bezahlen des Liebeslohn zu Dramen kommt, weil die Prinzessin der letzten Nacht jetzt mehr braucht, da Mama angerufen hat, weil der Büffel krank ist und teure Medizin (1000 Baht) braucht… Bin mir aber sicher: dem Büffel geht es gut.

Der Büffel ist wohl auf...Der Büffel ist wohl auf...

 

Was direkt zu einer anderen Sache führt: In den letzten Tagen habe ich keinen Büffel auf dem Feld arbeiten sehen, nur Menschen oder Maschinen (ähnlich unserem Mähdrescher nur auf Ketten).

Der letzte Abschnitt geht wieder hoch auf 1300 m und er ist schön zu fahren und bietet eine spektakuläre Aussicht.

Gerade wo es Bergab ging fehlte der Asphalt...
Gerade wo es Bergab ging fehlte der Asphalt...

Auffi geht's...Auffi geht's...

Nochmal WOW! zum SchlussNochmal WOW! zum Schluss

 

Dann geht es den Berg runter und zügig die letzten 25 km rein nach Chiang Mai. Dabei komme ich hinter eine Gruppe von vier jungen, weißen Männern auf 125-er und was man da zu sehen kriegt ist der Stoff aus dem die Samui Tattoos (großflächige Narben durch den Hautabrieb beim Motorradsturz) gemacht sind. Die wackeln so lausig auf der Straße rum, dass ich mir sicher bin keiner hat Fahrpraxis auf 2 Rädern oder einen 1-er Schein. Aber sie sind in T-Shirt und Shorts auf 135er mit 80 km/h unterwegs. Bloß schnell vorbei und weg!

Um 16:00 Uhr bin ich am Hotel mit 295 km auf der Uhr und platt wie eine Flunder.

Das war Stress heute und für so was muss man irgendetwas Kleines haben. Wahrscheinlich wäre eine F800 GS oder eine Tiger 800XC genau richtig. Ne KTM ist bestimmt zu bissig für diesen Untergrund.

Heute gibt es mal was Deutsches zu beißen, denn ab morgen wird es 14 Tage nur noch lokales zwischen die Zähne geben.

Schnitzel mit Ei und Bratkartoffeln...in der Hülle steckt ein Singha, denn heinicken ist kein Bier.Schnitzel mit Ei und Bratkartoffeln...in der Hülle steckt ein Singha, denn heinicken ist kein Bier.

 

Weiter geht es mit Thailand 3.Teil.