Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Tag1: Singapore nach KL (380 km)

GPS PlanungGPS Planung

 

Es ist Freitag, die Vorbereitungen für Chinese New Year laufen, das Office ist halb leer und um 16.30 Uhr soll es los gehen. Mittags noch fix 2 SD Karten besorgen und schon gibt es die erste Dusche. Auf dem Rückweg von der Shoppingmall zum Büro öffnet Petrus die Schleusen und ich bin das erstemal nass. Es soll nicht das letztemal heute sein.

Punkt 16.30 Uhr nach Verabschiedung von den Kollegen nulle ich den Tripcounter und sitze auf dem beladenen Bike: eine 2010 DOHC GS Adventure im vollen Ornat.

Neben was zum Anziehen habe ich das gängigste Werkzeug und meinen Computer dabei. Die zwei Koffer reichen für einen Mann für 9 Tage und im Topcase findet die Regenkombi und das Paar Reserveschuhe platz.

Und los geht es von Jurong Island runter und auf die AYI rauf nach TUAS, eine der besten Strassen Singapores, denn sie führt direkt raus aus diesem überreglementierten Staat nach Malaysia.

An der Grenze nach 16 km dann die Ernüchterung: Hunderte der malayischen Lohnsklaven sind auf ihren 80-er oder 125-er 2-Takt Zwiebacksägen auch auf dem Weg nach Malaysia.

Stau bei der Ausreise....nicht so selten, leiderStau bei der Ausreise....nicht so selten, leider

 

Nun gut, also muss ich mich anstellen in die Reihe der Ausreisewilligen.

Irgendwann nach 45 Minuten bin ich endlich am Counter und verdelle mir fast meinen Alukoffer, weil die Designer dieses Monstrum von Grenzstation nur für Zwiebacksägen und nicht für bayrische Kühe mit komplettem Zubehörprogramm designed haben - eine Schande!

Nach der Ausreise und der Querung des Wassers zwischen beiden Ländern kommt die Einreise. Allerdings erfolgt vorher noch ein unfreiwilliger ABS-Check.

Der Scouterfahrer, der zwischen zwei Autos hervorkommt erzwingt meine Vollbremsung aber nimmt selbst nichtmal Notiz davon. That’s life in Asia.

Okay die Einreise ist in 2 Minuten erledigt und nach dem Verstauen aller Dokumente geht’s jetzt los.

Erste Tanke (das Fass ist fast leer) wird links liegen gelassen, denn 3 Streifen auf der Tankuhr und 80 Meilen Restreichweite sollte noch für 65 km bis zur 2. Zapfe gut sein.

Das Wetter war bis jetzt trocken aber im Norden, wo die Reise hingehen soll sieht es nicht vertrauenserweckend aus.

Jetzt aber muss erstmal alle Aufmerksamkeit dem Verkehr gewidmet werden, denn auch tausende Malayen starten ins Wochenende- respektive Chinese New Year. Die Piste E2 ist voll also geht es mit den Zwiebacksägen auf der Standspur mit 80 bis 100km/h an der Blechkolonne vorbei. Machmal ist das asiatische Auslegen der Verkehrregeln auch von Vorteil.

Allerdings tritt mir jetzt der Schweiss auf die Stirn, ist doch die Tankanzeige in 15 km auf nur noch einen Balken abgefallen. Der Foliengeber wurde zwar vor 7 Monaten auf Garantie getauscht aber die Kalebrierung war nicht sehr gut.

Die nächste Tanke kommt in Sicht und an der Säule quetsche ich 34,4 l in den Tank, das wäre nicht mehr lange gut gegangen.

Jetzt aber zügig los, das Wetter wird schwärzer und 3 km nach der Tanke fängt es an zu giessen, also das 2. mal heute in den Regenanzug. Was soll man sagen: tropische Regengüsse sind auch bei 25 Grad C kein Spass, die Schuhe und Handschuhe sind durch und Gottseidank hat die Q Heizgriffe, so trocknen die Handschuhe wenigstens von der Innenseite.

Irgendwann geht der Regen in Landregen über und nach 40 Meilen finde ich einen lokalen BMW 5-er Fahrer, der die Autobahn vor mir abräumt. Mit Warnblinkanlage an und waghalsigen Auffahrmanövern räumt er die rechte Spur leer und ich folge ihm einfach mit respektvollem Abstand und Kopfschütteln. Es gibt wirklich Idioten aber in diesem Fall ist es ein Nützlicher.  

Als nach 80 Meilen der Regen nachlässt ist er allerdings wech, denn mein Bock hat bei 150 rum ein unangenehmes Pendeln um die Lenkachse bekommen. Da ist zuviel Kram in den Koffern.

Also bleibe ich so bei 140 und das ist auch genug bei einem Tempolimit von 110 km/h

Die Fahrt auf der Autobahn von Johor Bahru nach KL ist ansonsten langweilig und ereignislos. Um 19.45 Uhr ist es dunkel und 10 km weiter beginnt der beleuchtete Teil nach KL rein. 40 km vor Zielerreichung fängt der Regen wieder an. Naja beschweren hilft nicht und so komme ich im Hotel halt tropfnass an.

Schnell ’ne heisse Dusche und dann ab in den Beachclub ein paar Bierchen zischen.

 

Tag 2: KL nach Tanah Rata, Cameron Highlands (260 km)

GPS PlanungGPS Planung

 

7.45 Uhr ist wecken und nach der Dusche wird ausgecheckt.

8.15 Uhr auf dem Bock und ab zum BMW Händler, warum in KL? Ist eine lange Story und hat mit dem monopolistischen BMW Dealer in Singapore zu tun und dem Unvermögen von BMW Motorrad dieses Arschloch in den Griff zu kriegen. Sorry habe kein treffenderes Wort für diesen Händler.

Dafür sind die Malayen aber total nett -ich bin der einzige Servicekunde heute- und alle haben Zeit für einen Plausch. Zwischendurch gehe ich noch frühstücken und um 12 ist die Q fertig und sogar frisch gewaschen. Ausserdem hat man mir noch das Kombiinstrument von Meilen auf km umgestellt. 838 Ringit sind fair und nach netter Verabschiedung breche ich auf nach Cameron Highlands. 260 km rund und davon 180 Landstrasse.

Autobahn ist natürlich ein Desaster also geht es ca. 60 km stramm mit 50 bis 80 an der Blechkarawane vorbei. Dann endlich Landstrasse zuerst die 8. Okay das ist artgerechte Haltung für die Bayerin. Nachdem die Landstrasse 59 in die Highlands abbiegt wird sie schön kurvig. Ich beschliesse die Helmcamera zu installieren und ich mache es falsch. Der Helm sitzt natürlich nicht gerade auf dem Schädel sondern ist nach vorne gekippt. Also sehe ich später im Hotel nur mein Cockpit und die Strasse. Beim nächstenmal wird es besser.

Dafür gibt es aber ein Gruppenfoto mit Kühen (sie liefen weg bevor ich die Kamera draussen hatte):

Q mit Kühe...Q mit Kühe...

 

Leider fängt es 30 km vor dem Hotel wieder zu regnen an und so erreiche ich das Hotel zum zweiten mal echt pitschnass. Deswegen konnte ich auch nicht die letzten 12 km genießen, die ein echter Dragontail sind und sich von 1050 auf über 1300 m hoch schrauben.

Jetzt ist es nur noch 18 Grad C warm und ich habe keine langärmligen Sachen eingepackt. Was soll’s Shit happened!

Tanah Rata ist ein kleines Bergdorf und außer Tourismus gibt es hier nix. Also auch nix zu beschreiben. Duschen, essen, Massage und ab ins Bett später.

 

Tag 3 : Tanah Rata nach HatYai (510 km)

GPS PlanungGPS Planung

 

Aufstehen um 7 Uhr und dann ein dürftiges Frühstück hinunter gewürgt, das Hotel ist für 4 Sterne mehr als bescheiden. Dafür aber 8 Uhr auf der Q und los geht es. 590 km bis nach Hat Yai und ich weiß nicht was mich an der Grenze zu Thailand erwartet. Im August brauchten wir mit dem Auto 4! Stunden für 4 km.

Die Straße ist noch nass also heißt es erst mal etwas piano mit dem Gas, will mich ja nicht ablegen. Unmittelbar vor dem höchsten Punkt (1638m) montiere ich die Helmkamera wieder und hoffe diesmal richtig.

Dann geht es 100 km und 1500 m bergab. Nach einer Weile ist die Straße trocken und die Temperatur steigt von anfänglich 16,5 Grad C auf 24. Der Asphalt ist griffig und die Schlaglöcher halten sich in Grenzen. Dafür ist er aber wellig und das bringt immer wieder Unruhe in die Fuhre. Naja 280kg plus 50 kg Gepäck plus 93 kg Fahrer ist natürlich auch schon ein Wort. Allerdings sind die Wilbers Ferderbeine (WESA) schon bestellt und somit sollte beim nächsten Trip das Fahrwerk etwas smoother arbeiten.

Vom Berg runter steigt die Temperatur schnell wieder auf 31 Grad und nach 1,5 Stunden halte ich an und lade die Videos. Diesmal war es okay und aus den 8,5 GB lässt sich was machen.

 

Nach der Pause heißt es dann aber wieder zügig weiter denn der Tag ist noch lang.

12 Uhr bin ich an der Thailändischen Grenze und sie kommt so schnell, das ich vergesse zu tanken. In 20 Minuten bin ich inklusive der Zollformalitäten für die Dicke in Thailand.

Erster Stopp Tanke: Shock, kein 97-er oder 100-er Sprit verfügbar. Okay also weiter.

Nach 80 km verkürzen sich die 3 Balken zügig zu einem und ich denke wiedermal hoffentlich hat BMW den Entwickler des Foliengebers im Tank gefeuert und nicht befördert.

Der nächste Ort naht und mit ihm die heiß ersehnte Tanke. Okay nun kommt  Ernüchterung auf: In Thailand gibt es neben Diesel nur 3 Sorten Sprit. Erstens E10 91 ROZ, zweitens E10 95 ROZ und richtigen Sprit 91 ROZ. Da ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar darüber bin (die Erklärung erhalte ich erst am Abend in Hat Yai) ob der 95-er wirklich nur 10% Alkohol enthält, bekommt die Kuh 91-er Unverdünnten. Hat sie eigentlich nicht verdient, dass ich sie auf Magerfutter setze aber in dem Moment weiß ich es nicht besser und fahre deshalb auch nicht mehr als 5000U/min. Sie steckt es aber easy weg und läuft ruhig und zufriedenstellend damit. Allen Tuningfetischisten stehen jetzt bestimmt die Nackenhaare zu Berge aber außerhalb von Mitteleuropa zählt Zuverlässigkeit und Genügsamkeit und nicht die Spitzenleistung.

Unterwegs nähert sich die Strasse bis auf 50 m dem Ozean und an einem kleinen localen Hotel mache ich halt und habe ein Päuschen mit Tom Yam und Beef mit Basil Leaves. Der Owner spricht sehr gut englisch und sogar etwas deutsch, so dass er mir erklären kann das auf dem Dorf noch nicht mal 95-er verfügbar ist

Erster Stopp in Thailand am MeerErster Stopp in Thailand am Meer

 

Nach der Rast geht es weiter noch 50 km bis Hat Yai. Die Ostküste von Südthailand ist langweilig aber gefährlich. Die Moslems dort mögen wie überall die anderen Religionen nicht. Das wäre nicht schlimm, wenn sie die Andersgläubigen nicht immer gleich umbringen wollten, wirklich ein schlechter Charakterzug von denen. Das mehrheitlich buddistische Thailand hat da ein wenig weniger Verständnis dafür, als unsere deutschen Linksliberalen. Obwohl ja der Buddismus sehr tolerant und friedlich ist, schätzt er Mord und Totschlag denn doch als was ein, was man nur mit Härte bekämpfen kann. Ich fahre bestimmt an mehr als 20 Straßensperren inkl. Schützenpanzerwagen  vorbei und die dort positionierten Soldaten sind trotz 32 Grad C voll ausgerüstet und bis an die Zähne bewaffnet. Das scheint im Moment für Ruhe zu sorgen. Leider verstehen Islamisten nur diese Sprache.

In Richtung Hat Yai nimmt dann die Häufigkeit der Straßensperren und der Kopftücher schnell ab und schließlich verschwinden auch Moscheen aus dem Straßenbild und freundliche Menschen sowie Tempel ersetzen sie.

In Hat Yai kommen 25l E10 mit 95 ROZ in das Fass, dass muss die Dame jetzt einfach hinnehmen. Bis wir zurück in Malaysia sind wird sie auf „Bio-Diät“ gesetzt.

Hat Yai ist schnell beschrieben: Als Europäer brauche ich da nicht hin. Ich habe 5 Jahre in Shanghai gelebt und durch Chinesen dominierte Städte in Asien machen kein Sinn für mich. Außerdem ist heute Chinese New Year und sehr, sehr viele chinesische Malayen sind in der Stadt. Gut, ich schaue mir Down Town an, kaufe mir eine G-Shock, da meine „Motorrad fahren“-Fake Mont Blanc aus Shanghai nach 6 Jahren den Regen in Malaysia nicht gemocht hat und verreckt ist. Da geht sie hin die letzte Fake Watch!

Das Essen in Hat Yai überzeugt mich nicht also habe ich eine Foot Massage, die wirklich gut ist und im The Pubb einige kalte Singha. Der Laden ist um 23 Uhr fast leer und ich gehe ins Bett. Anders als in den Touristenhochburgen für Farangs ist Hat Yai halt für Chinesen und somit spielt sich alles in Karaokes (schauerlich) oder in Massagen(überlaufen) ab. Nicht mein Fall.

Tag 4 Hat yai nach Lamai Beach Koh Samui (340km)

GPS PlanungGPS Planung

 

7.30 Uhr bin ich wach, da für die chineschen Gäste mal wieder geböllert wird, Holy Shit ich dachte ich kann dem CNY entfliehen…..allerdings nicht heute.

8.15 habe ich geduscht und gepackt und marschiere zum Frühstück. Es ist auch nur ein 4 Sterne Novotel aber das Zimmer, der Service wie auch das Frühstück sind mindesten 2 Sterne besser als im Heritage Hotel in Cameron Highlands. Leider sind auch alle anderen geweckt worden, so dass trotz der beachtlichen Grösse des Restaurant echt Alarm angesagt ist. Naja es ist zwar nicht gemütlich aber wenigstens schmeckt es und ist ganz ordentlich.

Dann auschecken und um 9 sitze ich wieder auf dem Bock, eine Stunde eher als geplant. 340 km bis zum Fährhafen und die Strecke wirkte schon am Computer ziemlich langweilig. Das ist sie dann auch.

Ausnahme: Ein schönes Foto. Der Hintergrund bestimmt ob etwas dick ist! So ein liegender Budda macht die Adventure echt zierlich.

So sieht die Dicke doch gar nicht mehr soooo dick aus, oder?So sieht die Dicke doch gar nicht mehr soooo dick aus, oder?

 

Ansonsten gibt es keinen Grund anzuhalten ausser für einen kalten Drink und so komme ich gut voran. Generell muss ich ja mal positiv hervorheben, dass die einzigen Bullen, die mir bisher begegnet sind, die sind, mit dem Ring durch die Nase grasend am Strassenrand. Und dass gefällt, kein Abkassieren, keine Radarfallen und keine Belästigungen mit Parkvorschriften…..so  erfreut es das Motorradfahrerherz.

12.40 Uhr erreiche ich problemlos den Fährhafen und bin, nachdem ich 250 Baht bezahlt habe, um 12.50 Uhr auf der Fähre nach Koh Samui. 1,5 Stunden Zeit wieder an diesem Bericht zu schreiben und dann noch 20 km auf der Insel zum Lamai Beach und der Strandurlaub kann starten.

Anlaufen von Koh SamuiAnlaufen von Koh Samui

 

Tag 5 und 6

Kein Motorrad fahren. Stattdessen: Essen, trinken, schlafen, faulenzen und  Spa. Allerdings bekommt auch die Dicke einen Spa-Besuch und wird gründlich handgewaschen.

Palmen, Sand und SonnenscheinPalmen, Sand und Sonnenschein

 

Urlaub pur.

 

Tag 7 Lamai Beach nach Sikao ( 80 km südlich von Krabi) (510km)

GPS PlanungGPS Planung

 

6.15 Wecken, puh ist das früh. Das eine oder andere San Miguel ist wohl auch mit daran Schuld, dass der eigene Motor noch nicht ganz rund läuft. Aber was soll es, duschen,  frühstücken und gegen 7.10 Uhr Abmarsch zur Fähre.

Wie gehabt 250 Baht und 5 Minuten später parkt die Dicke auf dem Dampfer.

Eine Dicke zwischen vielen ZwiebacksaegenEine Dicke zwischen vielen Zwiebacksaegen

 

Das Wetter ist ruhig und so nehme ich noch ‘ne Mütze Schlaf auf dem Oberdeck und starte um 9.35 Uhr das Motorrad einigermaßen frisch.  Wiedermal 32 Liter Biokost in den Tank der Dame füllen und dann freie Fahrt.

Die ersten 120 km sind langweilig und ereignislos, einfach nur gut ausgebaute thailändische Fernverkehrsstrasse nach Westen. Danach werden die Strassen kleiner und auch etwas kurviger. Es nächstes stellt der Foliengeber der Tankanzeige seinen Dienst ein. Okay nun habe ich die nächsten 1800 km die gelbe Warnlampe zu ertragen. Hoffentlich ist der verantwortliche Entwickler dieses Gebers soweit befördert worden, dass er nur noch Powerpointfolien präsentiert und keine technischen Lösungen mehr erarbeitet oder besser gefeuert worden. Viele BMW Fahrer können da ihr Leid klagen und bei mir ist es auch schon der zweite.

Mitten im thailändischen Busch komme ich an eine überflutete Stelle der Strasse. Nun ja der erste Teil ist 30 cm überflutet und ich kann den gelben Mittelstreifen noch im trüben Wasser sehen. Dann kommt ein Stück stark beschädigter Asphalt nur mit Schotter ausgebessert und ich eiere da so durch um an der 2. Überfluteten Stelle dann etwas geschockt zu sein. Ein Jeep kommt mit entgegen und ich kann sehen das das Wasser knietief ist. Puh das wird ein Spaß. Den Untergrund kann man nicht mehr sehen. Also durch da und es kommt was kommen muß: Das Hinterrad rutscht durch und ich muss die Füße zum Ausbalanzieren runter nehmen. Zwar bekomme ich die Kiste gefangen und den kleinen Absatz zur rettenden trocknen Stelle hoch aber beide Beine sind nass bis zu den Knien. Das war eine echte Schrecksekunde. In diesem strömenden Wasser die Kiste umzulegen wäre ein wirkliches Desaster gewesen.

Die nächsten 2 Stunden habe ich ein etwas feuchtes Gefühl im Schuh aber 30 Grad Fahrtwind machen es irgendwie erträglich. Die Helmkamera baue ich zu früh an den Helm, weil mir nicht klar ist, dass ich nördlich Khao Lak  auf die Küstenstrasse treffe.

So filme ich zwar auch eine nette Fahrt aber nicht das was ich wollte. Die Strasse geht viele Kilometer durch den Busch ist aber nicht wirklich extrem gebogen.

In Khao Lak mache ich eine Pause, schaue mir das Movie an und esse was. Leider ist die Batterie nun alle.

Khao lak Hauptstrasse leider nassKhao lak Hauptstrasse leider nass

 

20 km südlich von Khao Lak biege ich dann auf die kleine Straße nach Krabi ab und komme über die kleinen Serpentinen, die mir schon im Sommer mit dem Auto viel Spaß gemacht haben. Ich genieße das Stück und der Rest muss selber hinfahren und es sich ansehen, da die Helmkamerabatterie platt ist.

Middle of Nowhere...aber schönMiddle of Nowhere...aber schön

 

Und das Ganze noch einmal von der anderen SeiteUnd das Ganze noch einmal von der anderen Seite

 

Nach Krabi ist es dann wieder eher großzügig ausgebaut und eben. So macht man halt Kilometer. Das Anantara Resort und Spa liegt 1 Stunde Fahrt südlich von Krabi und mein Navi hat dort keine Straßen mehr auf der Karte. Gottseidank habe ich mir die Stelle bei Google Maps angeschaut und finde es dann nach einmal verfahren schlussendlich doch.

Es ist ein fantastisches Resort mitten im Nichts, aber wer nicht gerade mit der zukünftigen Generation von Luxusküchenartikeldesignern aus Skandinavien seinen Urlaub verbringen will, sollte es meiden. 90 % der Gäste sind Dänen, Schweden und Finnen mit kleinen Kindern und die Björn-Thorbens und Skirtes und Mirtes können schon recht lebhaft sein zumal der Skandinavier Kinderkrach eher wohl als angenehm empfindet. Mich stört es massiv und im italienischen a la carte Restaurant, was wirklich sehr gut ist, bin ich genervt von den Rotzlöffeln.

Dafür haben die ein excellentes Spa und ich habe eine wirklich gute Herbal Compress Massage die allerdings mit 4100 Baht auch sehr anständig bezahlt ist.

Tag 8 Sikao nach George Town, Penang (430 km)

GPS PlanungGPS Planung

 

8.10 Uhr aufstehen, duschen und packen. Das Frühstück ist das Beste der letzten Woche und irgendwie sind die Bälger noch still, so dass man es sogar genießen kann. Ja, ich mag keine Kinder, wenn sie schlechte Manieren haben!

Kurz nach 9 sitze ich auf dem Bock und los geht es wieder. Ob die kleine Grenzstation im Westen, bei der mein Navi die Durchfahrt verweigert, auf hat, konnte mir keiner sagen aber ich werde es halt  versuchen. Erstmal ohne Navi zur Hauptstraße zurück und ab da wieder dem Navi gefolgt. Die ersten 100 km sind zügig abgearbeitet und dann wird die Straße kleiner und schöner. Die Westküste ist zum Motorradfahren eindeutig schöner und hier wohnen auch deutlich weniger Moslems als an der Ostküste obwohl so zirka 100 km vor der Grenze die Kopftuchträgerinnendichte wieder zunimmt. 10 km vor der Grenze kommt dann auch mal wieder eine Straßensperre und dann bin ich auch schon an der Grenze und 15 später in Malaysia.

Das nächste Bild wurde 1 km vor der Grenze gemacht und zeigt das es dort noch recht ursprünglich zugeht.

Die Dicke im Busch....mag sie!Die Dicke im Busch....mag sie!

 

In Malaysia erwarten mich erst mal 10 km Kurven von 50 Meter auf 320 m und an der anderen Seite wieder runter auf 70 Meter. Das ist Motorradfahren wie es immer sein sollte, einfach nur geil.

Nach ein paar km auf sehr guten Landstrassen geht es dann für ca. 120 km auf die Autobahn: schnell, praktisch und gut-aber langweilig. Die letzten 30 km zur Penang Brücke geht es nochmal über Landstrassen und dann noch 15 km durch George Town und schon bin ich am Hotel mit Seaview.

Netter AusblickNetter Ausblick

 

Wieder hatte ich einen trockenen und schönen Tag und nach einer Rückenmassage und was zu essen werde ich zufrieden in den Schlaf fallen.

Übrings hat die Q wieder 97-er Kraftfutter seit heute und ich hoffe sie nimmt mir die 95-er Bioschonkost nicht übel.

Tag 9 George Town nach Kuantan (640km)

GPS PlanungGPS Planung

 

7 Uhr bin ich auf den Beinen und nach dem Frischmachen geht es zum Frühstück und um kurz nach acht auf’s Krad. 640 km stehen an und nur 30 sind davon Autobahn. Da habe ich heute keine Zeit zuverlieren. Malaysia wird von West nach Ost gequert und dabei auch noch ein paar km nach Süd zurück gelegt.

Beim Anlassen höre ich ein bisher nicht dagewesenes oder nicht wahrgenommenes Geräusch. Klappern von Plastik? Jedenfalls nichts metallisches und auch nur bei bestimmten Drehzahlen. Aber ich kann nix finden und ein Boxer lebt ja bekanntlich.

Aber erstmal geht es auf der Autobahn raus aus George Town und runter von Penang. Dann folgen noch ein paar km Highway und nach 35 km marschiere ich auf die Landstrasse. Zu Anfang ist sie noch gut ausgebaut aber sie wird schmaler in dem Maße wie die Berge im Hintergrund höher werden.

Das Geräusch ist immer mal wieder da und ich steige 2 mal an einer roten Ampel ab und fasse alle möglichen Anbauteile an aber alles ist fest. Machmal wäre es besser ein etwas mehr südländisches Technikverständnis zu haben aber ein deutscher Ingenieur kann mit „Klappern“ schlecht umgehen. An der nächsten Tanke muß ich mal piseln und checke das Bike dabei etwas eingehender, denn offensichtlich klappert es nicht in meiner Einbildung sondern real. Und siehe da: beide rückseitigen Abdeckkappen der Zusatzscheinwerfer haben sich lose gerappelt und erzeugen dieses Kunststoffklappern, welches Opelfahrer als natürliches Fahrzeuggeräusch empfinden (müssen). Stolz wie Oscar packe ich meine mitgenommene Torx-Bit Collection aus und habe die Kappen nach 5 Minuten wieder fest. Gottseidank ist das der einzige Einsatz von Werkzeug auf dieser Tour wie sich noch rausstellen wird.

Irgendwann biege ich auf die legendäre Route 59 und von da an geht’s steil bergauf. In 75 km steigt die Strasse von ca. 70 Höhenmeter auf 1638 m an.

der GPS Beweisder GPS Beweis

 

Das ist natürlich mit vielen Kurven verbunden und glücklicherweise mit wenig Verkehr.

Jubel, Trubel, Heiterkeit...nicht schön zum Fahren aber nur für 10 kmJubel, Trubel, Heiterkeit...nicht schön zum Fahren aber nur für 10 km

 

Oben auf 1638m -hier ist die Hölle los- angekommen montiere ich die Helmkamera und es geht mit ebenso vielen und schönen Kurven wieder bergab. Cameron Highlands hat jeden Tag Regen und man sollte bevor 13 Uhr durch sein, falls man eine Chance auf’s Trockenbleiben haben möchte. Ich bin 12 Uhr durch und bleibe trocken. Unten angekommen biege ich auf die 158 und tanke fix, mache pipi und habe eine Coke light. Mehr ist nicht drin, denn die Uhr läuft gegen mich.

Als ich dann auf die 83 abbiege bin ich froh keine Zeit vertrödelt zu haben. Die Strasse ist schmal und hat die Qualität einer Eifelnebenstrasse nach 5 Monaten hartem Winter allerdings auch mit genausoviele Kurven.

180 km drittklassige Landstrasse, da heißt es aufpassen aber es macht auch Spass.

Das nächste Bild wird alle „Q-Schützer“ erfreuen, da es doch die fast „naturbelassene“ Q in ihrem natürlichen Element zeigt. So was nennt man artgerechte Q-Haltung.

Mein liebstes Schild in MalaysiaMein liebstes Schild in Malaysia

 

Irgendwann habe ich 500 km auf der Uhr und kriege langsam weiches Sitzfleisch und harte Schulter aber es hilft nichts 150  liegen noch vor mir. Der Himmel ist ziemlich stark bewölkt und 2 mal habe ich schon ein paar Tröpfchen abbekommen aber es fängt nicht an zu regnen und so soll es auch bis Kuantan bleiben. Der 3. Tag in Folge ohne Regen, das lässt nichts Gutes ahnen für morgen.

Aber heute genieße ich es erst mal und komme nach 9 Stunden und 650 km ziemlich platt im Swiss Garden Hotel in Kuantan an.

Der Platz fällt auch unter die Rubrik: Orte die die Welt nicht braucht. Das Hotel ist so lala, das Buffet am Abend ist traurig aber die Rückenmassage ist dafür sehr gut.

Dieser Tag ist meine persönliche Bestleistung. Ich bin noch nie vorher 650 km in 9 Stunden fast am Stück Landstraßen gefahren und ich bin zugegebener Maßen platt. Also werde ich früh heia machen und morgen die letzte Etappe angehen.

Tag 10 Kuantan nach Singapore (470km)

GPS PlanungGPS Planung

 

10 vor 8 geht es aus den Federn und nach einem nicht erwähnenswertem Frühstück auf das Motorrad.

Der normale Moslem ist wohl vom Morgengebet um 5 noch so ermattet, dass er danach erst mal 4-5 Stunden schläft. Jedenfalls sind die Straßen sehr leer und die paar chinesischen Malayen, die schon unterwegs sind, können nicht das Chaos erzeugen, zu welchem Träger von Taqiyahs oder Kopftüchern in der Regel fähig sind. Obwohl Chinesen auch einen Fahrstil aus einer  Mischung aus Anarchie und Ignoranz als normal empfinden und es irgendwie eine genetische Disposition dafür geben muss, Sarrazin lässt grüssen. Da ich 4,5 Jahre in Shanghai gelebt habe nehme ich für mich in Anspruch, dass das kein Vorurteil ist sondern Lebenserfahrung. Das Gleiche gilt übrings auch für die Moslems, da ich ein  ½  Jahr 2009 in Ägypten gelebt habe.

Wie auch immer, es geht zügig aus Kuantan heraus und nach 45 km biege ich auf die Küstenstraße nach Mersing. Nun folgen 150 km schöne Küstenstraße mit langen sanften Kurven und kleinen Siedlungen hier und da.

Was übrings auffällt ist, dass es hier kaum Minarette gibt, anders als in den Inlandsdörfern. Was klar meine Vorliebe für Küstenbewohner bestätigt, da Fischer und Seeleute nie für übermäßige Frömmelei und religiöse Intoleranz bekannt waren. Ein Seemann hat einen gesunden Aberglauben, denn das hilft ihm, die ständige Bedrohung durch Meer und Wetter zu ertragen aber er hat es nicht so sehr mit Gott. Natürlich haben unsere Altvorderen Kirchen gebaut in Nordeuropa aber doch nur um die Weiber beschäftigt zu halten während der langen Abwesenheit. Eine frömmelde Ehefrau geht seltener fremd! Hier auch wieder: das ist kein Vorurteil sondern ich habe 19 Jahre in Stralsund gelebt und gläubige Männer kannte ich nicht, gläubige Frauen dagegen sehr wohl. Und warum baut der moslemische Fischer kein Minarett? Es macht kein Sinn: die Frauen dürfen eh nur in Nebenräumen beten, das kann sie dann auch gleich zu Hause machen, ist doch logisch, oder?

Okay ich bin wohl auch ein bißchen viele langweilige Abschnitte gefahren, da denkt man halt so nach.

Küstenwald Asien oder Ostsee?Küstenwald Asien oder Ostsee?

 

Mersing lasse ich links liegen und befinde mich jetzt auf meiner Hausstrecke. Aber anstatt die 40 km Umweg, wie im Navi geplant, zu nehmen damit ich die letzten 32 km der Route 50 zur Route 3 fahren kann, nehme ich den Shortcut. Mit meinen vollen Dosen an den Seiten habe ich mich immer noch nicht  mit dem Fahrwerk angefreundet und da diese besagten 32 km ein geiles Stück Strasse sind und ein schnelles noch dazu lasse ich mir das für meinen nächsten Samstagausflug mit dem neuen Fahrwerk von Wilbers und ohne Dosen.

Stattdessen verlasse ich 20 km später die 3 und folge einer kleinen Nebenstrecke der Küste entlang. Obwohl ich schon sehr oft die 3 gefahren bin, war ich hier noch nie. Die Strasse ist aber nett und das Wetter ist von starker Bewölkung auf Sonne umgeschwenkt. Man sieht zwar draussen auf dem Meer die sich auftürmenden Wolken aber sie sind zu weit weg um Ärger zu machen.

Eins meiner Lieblingsmotive: BMW am Meer!Eins meiner Lieblingsmotive: BMW am Meer!

 

Irgendwann geht es dann auf die Einflugschneise nach Johor Bahru und nach dem letzten Tanken bin ich in 15 Minuten bei Woodlands über die Grenze und in Singapore.

20 km korrekt gefahrene Kilometer noch und dann erreiche ich kurz vor 2 Uhr mit 3780 gefahrenen km mein Zuhause.

Wieder daheim...Wieder daheim...

 

Fazit:

Eine wirklich schöne Tour. Meine Erste ganz alleine und auch meine Längste bisher.

Würde ich es wieder machen? Jederzeit! Die Strassen, die Länder und die Leute waren interessant und es hat Spaß gemacht. Das Bike? Nun ja sie ist okay aber ich bin und bleibe ein Fan der R1200R. Weniger Gewicht, hübscher und kein off road Firlefanz, den ich nicht brauche. Aber auch meine Dicke hat Qualitäten: ihr Sitz ist sehr gut und der Windschutz brillant und der Boxermotor ist Fahrvergnügen pur.  Im ganzen ein sehr gutes Motorrad und bis auf den unseligen Foliensensor im Tank hat auch nichts Ärger gemacht. Als Belohnung bekommt sie diese Woche Rizoma-Spiegel und Kupplungs- sowie Bremshebel von Mizu. In 2 Wochen gibt es dann das Wilbers ESA und dann kommt die nächste, hoffentlich genauso störungsfreie, Tour.

Und das Wetter: Ich hatte echt Glück, nur 150 km von 3780 km im Regen, das letzte Mal nass geworden am Samstag letzter Woche. Da gibt es überhaupt nichts zu meckern.

In diesem Sinne:

Immer oben bleiben und Kaltverformungen unbedingt vermeiden.